Pressekonferenz zum Baustart mit Sts Bomba, BMVBS, in Neu-Ulm am 26.08.2013

Projektinformationen

Projektpräsentation Modellvorhaben des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

„Effizienzhaus Plus im Altbau“
Pfuhler Straße 4/6 und 12/14 in Neu-Ulm/Offenhausen

Die Wohnanlage aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts bedarf einer umfangreichen Generalmodernisierung. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat in Kooperation mit der Gesellschaft hierzu den Realisierungswettbewerb „Effizienzhaus Plus im Altbau“ ausgelobt.

Ziel des Projekts ist es, den aktuellen Stand der Entwicklung im energieeffizienten, nach-haltigen Bauen und Wohnen in der Bundesrepublik Deutschland aufzuzeigen - speziell im Bereich des Bauens im Bestand. Im Vordergrund steht dabei die Anwendung modernster Technologien für den Plus-Energie-Standard in der Altbausanierung.

Wettbewerb ausgelobt
Gemeinsam mit dem BMVBS hat die NUWOG einen Wettbewerb zur Planung der Modernisierung der Bestandsgebäude zu Plusenergiehäusern im Bestand im Rahmen eines Pilotverfahrens ausgelobt.

Die Kosten des Architektenwettbewerbs werden zu 100 Prozent vom BMVBS getragen. Die Planung und Realisierung werden entsprechend der Wettbewerbsergebnisse von der NUWOG umgesetzt, gefördert durch das BMVBS und durch die KfW.

Für die Teilnehmer fand am 21. März 2012 in Neu-Ulm ein Kolloquium statt.

Die Wettbewerbsbeiträge waren bis zum 01. Juni 2012 (16:00 Uhr) einzureichen.

Die Jurysitzung fand am 06. und 07. Juli 2012 in Berlin statt.

Zwei renommierte Preisträger sind aus der Jurysitzung hervor gegangen:

1. Die Hochschule Ruhr West in Mühlheim an der Ruhr, Institut Energiesystem und Energiewirtschaft, Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus mit dem Büro Werner Sobek Stuttgart GmbH und Oehler archkom – Solar Architektur sowie

2. Die Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Architektur, Fachgebiet für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen, Prof. Dipl.-Ing. M. Sc. Econ Manfred Hegger mit o5 architekten bda – raab hafke lang und der ina Planungsgesellschaft mbH.

Kostenübersicht für das Modellvorhanben:

Gesamtkostenschätzung: 3,220 Mio. €

Fördermittel: 0,616 Mio. €

Eigenmittel: 1,004 Mio. €

Kapitalmarktmittel: 1,600 Mio. €

Baubeginn: III/2013

Bezugsfertig bis: II/2014

Im Rahmen des BMVBS-Modellvorhabens wurde aufgrund der Empfehlung der Jury pro Hausnummer je einer der Preisträger mit der Modernisierung beauftragt. Durch diese Vorgehensweise und das anschließende, vom BMVBS auf dessen Kosten über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführte Monitoring, werden die Unterschiede der unterschiedlichen Lösungsansätze der einzelnen Wettbewerbsteilnehmer sicht- und bewertbar werden. Im Hinblick auf die vielen noch im NUWOG-Bestand anstehenden Modernisierungen erwartet sich die Gesellschaft hier wertvolle Erkenntnisse.

Der in den Auslobungsunterlagen festgelegte Standard eines Energieplushauses wird maßgeblich über die Anwendung modernster Technologie (Photovoltaik, Wärmepumpen, solare Wassererwärmung, energieeffiziente Haustechnik usw.) erreicht, so dass ein Energieüberschuss erwirtschaftet wird. Damit gelingt es, den Primärenergiebedarf der sanierungsbedürftigen Mehrfamilienhäuser von derzeit über 500 kWh/m²a so stark zu mindern, dass Plus-Energie erzeugt wird. Für die künftigen Bewohner bedeutet dies, dass reduzierte Kosten für Strom, Heizung und Warmwasserversorgung anfallen. In diesem Zusammenhang ist beabsichtigt, den künftigen Bewohnern in Kooperation mit der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, den am Gebäude mittels gebäudeintegrierter Photovoltaik produzierten Strom zu günstigeren Konditionen als zu Marktkonditionen anzubieten. Das bedeutet, dass der Energieüberschuss am Gebäude verbraucht wird, so dass der Strombezug aus dem allgemeinen Stromnetz minimiert wird.

Eine Besonderheit des Wettbewerbsbeitrags der Hochschule RuhrWest ist die Integration der gesamten Haustechnik in die Außenhülle. Es wird ein hochwärmedämmendes Fassadensystem vorgefertigt und mit allen notwendigen Leitungskomponenten auf die derzeitige Außenwand montiert werden. Dadurch werden die Innenräume weitgehend von Leitungsführungen frei gehalten und zusätzlich Schächte und Durchbrüche vermieden. Die Photovoltaik wird konsequent auf den südausgerichteten Dachflächen montiert. Ein neuartiges Elektro-Managementsystem steuert den dort am Gebäude produzierten Strom für den Eigenverbrauch der Wohnanlage.

Auch der Technischen Universität Darmstadt ist es gelungen, aus einem technisch rückständigen Haus ein kleines Kraftwerk zu entwickeln. Auffällig an diesem Entwurf sind der betont behutsame Umgang mit dem Bestand und die sorgfältige Tageslichtplanung für das Wohngebäude.

Bei beiden Vorhaben erfolgt der geplante Materialeinsatz strikt nach den Vorgaben einer vorbildlichen Ökobilanzierung: Die gute Umweltverträglichkeit sowie die leichte Instandhaltung, Trennbarkeit und Entsorgung der eingesetzten Materialien sind hier selbstverständlich.

Insgesamt handelt es sich um 18 Mietwohnungen mit 2- und 3-Zimmer-Wohnungen und 1.260,73 m² Wohnfläche. Baubeginn ist im August; Bezugsfertigkeit ist für April 2014, die Fertigstellung der Freianlagen ist für Juni 2014 vorgesehen.

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